Die Nichteisen-Metallindustrie im Detail: Die NE-Metallindustrie umfasst die Metalle Aluminium, Kupfer, Zink, Blei, Nickel, Magnesium, Zinn, Selten- und Edelmetalle und gliedert sich in die Produktionsstufen Erzeugung (Rohmetall), Halbzeug (Bänder, Bleche, Stangen, Profile, Rohre und Drähte), Weiterverarbeitung, Guss und Feuerverzinkung.
Die deutsche Aluminiumindustrie beschäftigte im Jahr 2024 über 38.000 Erwerbstätige in rund 180 Unternehmen und erzielte einen Umsatz von gut 18 Milliarden Euro, davon neun Milliarden Euro im Ausland. Damit stieg die Exportquote auf annähernd 51 Prozent. Die Branche befindet sich weiterhin in einer äußerst angespannten Situation. Das Produktionsvolumen ist im Jahr 2024 in vielen Betrieben das dritte Jahr in Folge gesunken. Lediglich in der Aluminiumweiterverarbeitung gab es 2024 einen leichten Produktionszuwachs. Der Ausblick 2025 bleibt verhalten. Insbesondere beobachtet die deutsche Aluminiumindustrie die Erhöhung von Zöllen auf Importe von Aluminium in die Vereinigten Staaten auf 50 Prozent mit Sorge. Diese Maßnahme setzt etablierte und vertraute Zusammenarbeit zwischen Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks unter erhebliche Anspannung.
Die weltweite Primärerzeugung von Rohaluminium stieg im Jahr 2024 laut International Aluminium Institute, London, um 3,2 Prozent im Vorjahresvergleich auf 73,0 Millionen Tonnen. Darunter verzeichneten China sowie die Region West- und Mitteleuropa mit jeweils plus 4,2 Prozent die höchsten Wachstumsraten auf 43,4 Millionen Tonnen beziehungsweise 2,8 Millionen Tonnen. Dennoch erzeugte West- und Mitteleuropa 2024 nurmehr 3,9 Prozent des globalen Primäraluminiums und verliert gegenüber 2019 etwa 1,5 Prozentpunkte. Gleichzeitig stieg der Anteil Chinas im selben Zeitraum um 3,2 Prozentpunkte auf 59,4 Prozent. Mit 8,7 Prozent blieb der Anteil der zweitbedeutendsten Herkunftsregion aus den Ländern Bahrain, Katar, Oman, Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate, in den letzten fünf Jahren annähernd stabil.
Aluminiumrecycling schließt Rohstoffkreisläufe und leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Rohstoffversorgung und zur nachhaltigen Entwicklung in der Aluminiumindustrie. Nachhaltigkeit ist ein zentrales Anliegen der Aluminiumindustrie. Das Produktionsniveau der deutschen Aluminiumrecycler lag im Jahr 2024 mit über 2,7 Millionen Tonnen rund zwei Prozent unter dem Vorjahreswert. Dieser Rückgang ist dem Remelting mit seinen annähernd 2,3 Millionen Tonnen Produktion zuzuschreiben. Die Ausbringungsmenge der Refiner hat hingegen um zwei Prozent auf 490.000 Tonnen zugenommen. Deutschland blieb 2024 wie in den Vorjahren Nettoexporteur von Aluminiumschrotten. 2024 lagen die Exporte zum elften Mal in Folge über der Marke von einer Million Tonnen. Über Dreiviertel dieser Menge blieb in der Europäischen Union, insbesondere in Italien, Österreich und den Niederlanden. Die Lieferungen nach China verharrten im Jahr 2024 annähernd auf dem Vorjahresniveau von 11.000 Tonnen.
Die Hersteller von Halbzeug aus Aluminium und Aluminiumlegierungen (erste Bearbeitung zu Walz-, Strangpressprodukten und Draht) produzierten im Jahr 2024 insgesamt rund 2,3 Millionen Tonnen Halbzeug (minus drei Prozent). Damit erreichte das Produktionsvolumen das geringste Niveau seit der Finanz- und Wirtschaftskrise. Darunter verzeichneten die Hersteller von Walzprodukten mit 1,8 Millionen Tonnen einen vergleichsweise moderaten Rückgang um minus zwei Prozent. Deutlich stärker sank hingegen die Fertigung von Aluminiumstrangpressprodukten um minus sieben Prozent auf 467.000 Tonnen. Das Produktionsvolumen der Halbzeughersteller ist im vierten Quartal 2024 im elften Quartal in Folge im Minus.
Die Aluminiumweiterverarbeitung in Deutschland beschäftigte 2024 annähernd 11.000 Mitarbeiter in rund 50 Unternehmen und stellte insgesamt über 304.000 Tonnen her – zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Während die Produktion von Folien und dünnen Bändern um drei Prozent auf 250.000 Tonnen stieg, sank die Fertigung von Pulver um ein Prozent auf 15.000 Tonnen. Die Ausbringungsmenge von Tuben, Aerosol‐ und sonstigen Dosen blieb mit 39.000 Tonnen nahezu unverändert. Der Umsatz der Aluminiumweiterverarbeitung lag bei 3,2 Milliarden Euro, davon wurden 1,6 Milliarden Euro auf ausländischen Märkten erwirtschaftet.
In der deutschen Kupferindustrie waren 2024 annähernd 16.000 Erwerbstätige in rund 60 Unternehmen beschäftigt und erzielten einen Umsatz von etwa 22 Milliarden Euro, darunter über zwölf Milliarden Euro auf ausländischen Märkten. Damit stieg die Exportquote im Vergleich zum Vorjahr deutlich auf knapp 56 Prozent. Die Branche verbuchte im Jahr 2024 einen Produktionsrückgang von einem Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,5 Millionen Tonnen. Die verschiedenen Teilbranchen entwickelten sich sehr unterschiedlich. Ende 2024 wurde die Produktion überwiegend (92 Prozent der Befragten) durch Auftragsmangel beeinträchtigt. 24 Prozent litten unter fehlendem Personal. In Kurzarbeit waren 16 Prozent der Unternehmen.
In der Rohmetallerzeugung verzeichneten die Blocklegierungshersteller 2024 ein Plus von sieben Prozent gegenüber dem historisch schwachen Vorjahr auf 21.000 Tonnen. Die Weltproduktion von raffiniertem Kupfer wuchs 2024 laut International Copper Study Group (ICSG) im Vorjahresvergleich um 3,7 Prozent auf 27,5 Millionen Tonnen. China erzielte eine neue Rekordproduktion von 12,4 Millionen Tonnen (plus 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Das waren über 45 Prozent der Weltproduktion. Rohkupfer aus Russland, das zu 83 Prozent aus Erz erzeugt wird, kommt mit 893.000 Tonnen nur auf einen Anteil von rund drei Prozent an der Weltproduktion. Die weltweite Kupfernachfrage stieg 2024 um 2,8 Prozent auf 27,4 Millionen Tonnen. China steigerte seinen Bedarf 2024 um 3,4 Prozent auf ein Rekordniveau von 16,0 Millionen Tonnen und repräsentiert mittlerweile allein über 58 Prozent des Weltbedarfs. Insgesamt war der Weltmarkt für raffiniertes Kupfer 2024 wie bereits im Vorjahr annähernd ausgeglichen. Die globale Bergbauproduktion stieg 2024 um 2,8 Prozent auf 23,0 Millionen Tonnen.
Die Herstellung von Halbzeug aus Kupfer und Kupferlegierungen (erste Bearbeitung zu Bändern, Blechen, Stangen, Profilen, Rohren und Draht) sank im Jahr 2024 am Standort Deutschland insgesamt um ein Prozent im Vorjahresvergleich auf 1,5 Millionen Tonnen. Darunter wies der bedeutendste Bereich, die Herstellung von Draht aus Kupfer und Kupferlegierungen, einschließlich Kupfergießwalzdraht, 2024 ein Wachstum von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 725.000 Tonnen aus. Hingegen ging die wertschöpfungsstarke Produktion von Walzprodukten, Stangen und Profilen aus Kupfer und Kupferlegierungen im selben Zeitraum um sieben Prozent auf 613.000 Tonnen zurück. Gleichzeitig stieg die Fertigung von Rohren um ein Prozent auf 121.000 Tonnen und die Produktion von Pulver um fünf Prozent auf 12.000 Tonnen.
Die deutschen Hersteller von Blei, Zink, Nickel, Zinn und sonstigen NE-Metallen wiesen im Jahr 2024 eine Produktion von insgesamt 606.000 Tonnen aus – das sind 32 Prozent mehr als im Jahr davor. Darunter wurde die Erzeugung von Blei, Zink, Zinn und die Herstellung deren Legierungen auf 468.000 Tonnen hochgefahren. Das sind 45 Prozent mehr als im Jahr 2023 mit strompreisbedingt gedrosselter beziehungsweise teilweise stillstehender Erzeugung. Die Produktion von Halbzeug aus Zink, Nickel, Blei, Zinn und anderen NE-Metallen stieg im selben Zeitraum leicht (plus ein Prozent) auf 138.000 Tonnen.
Die globale Primärverhüttung von Zink lag 2024 mit 13,5 Millionen Tonnen gemäß International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) 3,0 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Nach einem Rückgang der chinesischen Produktion um 3,4 Prozent auf 6,6 Millionen Tonnen lag Chinas Anteil an der globalen Produktion bei 49 Prozent. Russland spielte mit einem Anteil von 1,3 Prozent an der weltweiten Raffinadeproduktion nur eine unbedeutende Rolle. Die weltweite Verwendung verharrte mit 13,5 Millionen Tonnen annähernd auf dem Vorjahresniveau (minus 0,5 Prozent). Davon wurden mehr als die Hälfte (51 Prozent) in China nachgefragt. Damit waren weltweit Angebot und Nachfrage nach Zink annähernd ausgeglichen. Die Weltminenproduktion ging 2024 leicht um 1,8 Prozent auf 12,0 Millionen Tonnen zurück.
Auf dem Weltmarkt für raffiniertes Blei und Bleilegierungen zeigten sich Produktion und Verwendung des Metalls 2024 ebenfalls ausgeglichen. Die Erzeugung sank um 1,7 Prozent auf 13,0 Millionen Tonnen. Als Lieferant von raffiniertem Blei spielte Russland mit einem Anteil an der Weltproduktion von 1,2 Prozent keine nennenswerte Rolle. Chinas Anteile an der globalen Produktion und Verwendung beliefen sich auf 40 beziehungsweise 41 Prozent. Damit versorgte sich China größtenteils selbst mit metallischem Blei und trat in Europa primär als Anbieter von weiterverarbeiteten Produkten wie Batterien auf. Der Anteil an recyceltem Blei an der Gesamtproduktion lag in der Europäischen Union bei 85 Prozent und in China gerade einmal bei knapp 47 Prozent. Die weltweite Minenproduktion verzeichnete 2024 ein Plus von 2,2 Prozent auf 4,6 Millionen Tonnen Bleiinhalt im Konzentrat.
Die deutsche NE-Metallgießerei-Industrie beschäftigte 2024 annähernd 34.000 Erwerbstätige in knapp 180 Unternehmen. Der Branchenumsatz lag bei rund sieben Milliarden Euro. Die NE-Metallgießereien produzierten im Jahr 2024 insgesamt 801.000 Tonnen. Damit bewegt sich die Fertigung um 4,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Darunter nahm die Produktion von Komponenten für den Fahrzeugbau 2024 um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr ab. Die Fertigung von Gussteilen für den Maschinenbau ging im selben Zeitraum sogar um 7,6 Prozent zurück. Für sonstige Verwendungszwecke sind 4,4 Prozent weniger gegossen worden. Der Anteil von Komponenten für den Straßenfahrzeugbau betrug 2024 rund 77 Prozent. Im Jahr 2024 lagen die Auftragseingänge der NE-Metallgießereien insgesamt 6,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Bei den Aluminiumgießereien sind die Bestellungen um 8,3 Prozent verglichen zum Vorjahr auf 659.000 Tonnen gesunken. Die Magnesiumgießereien meldeten ein Auftragsvolumen in Höhe von knapp 8.000 Tonnen, was einem Auftragsminus von 15,0 Prozent entspricht. Die Gießereien, welche Kupferlegierungen verarbeiten, verbuchten mit 64.000 Tonnen ein Auftragsminus von 2,0 Prozent. Die Aufträge bei den Zinkgießereien betrugen gut 21.000 Tonnen und sanken um 12,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Exportvolumen im Jahr 2024 lag mit 97.000 Tonnen rund 6,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Auftragsreserven beliefen sich Ende Dezember 2024 auf 158.000 Tonnen. Somit sank der Auftragsbestand im Vorjahresvergleich um 12,1 Prozent. Insgesamt verlief das Jahr 2024 erneut enttäuschend, wobei insbesondere das vierte Quartal erheblich schwächer ausfiel als zunächst angenommen. Mit diesem statistischen Unterhang starteten die deutschen NE-Metallgießereien in ein schwieriges Jahr 2025. Die Stimmung in der Branche blieb im Frühsommer 2025 weiterhin sehr schlecht. So belief sich etwa der ifo-Geschäftsklimasaldo der deutschen NE-Metallgießereien für die Lagebeurteilung im Juni 2025 auf minus 31 Punkte. Zudem gingen nur zwölf Prozent der Branche davon aus, dass sich die Situation im zweiten Halbjahr 2025 verbessert. Nicht zuletzt dürften die US-Zölle gegen die Automobilindustrie für diese negativen Aussichten unter den zuliefernden Gießereien gesorgt haben.
Der Tonnagerückgang der deutschen Feuerverzinkungsindustrie als wichtiger Zinkanwender fiel im Jahr 2024 im Vorjahresvergleich geringer aus als in den Jahren 2022 und 2023. Gleichzeitig ging auch der Branchenumsatz zurück, dieser lag jedoch immer noch über einer Milliarde Euro. An das Jahr 2025 haben Deutschlands Feuerverzinker wegen der hartnäckigen Baurezession noch gedämpfte Erwartungen, wenngleich die Signale der neuen Bundesregierung einen leichten Optimismus wecken. Die Anzahl der Beschäftigten blieb im Jahr 2024 mit etwa 5.000 Erwerbstätigen in den rund 130 Feuerverzinkereien im Vorjahresvergleich stabil. Verwendet werden die Produkte der Branche in den Marktsegmenten Bauwesen (50 Prozent), Industrieausrüstung (11 Prozent), Mobilität und Fahrzeugbau (10 Prozent), Landwirtschaft (8 Prozent), Straßen und Außenausstattung (6 Prozent), Ver- / Entsorgung (5 Prozent), Kleinteile / Schleuderware (5 Prozent) und Sonstiges (5 Prozent).